Galaktischer Augenschmaus Teil 1: Wir im Orion Arm
Europa, Erde, Sonnensystem und dann? Wir in der Milchstraße. Auf Kollisionskurs mit der Andromedagalaxie. Let's have a look! 🔭
Das Motto der kommenden drei Folgen von deep shit ganz flach: Mehr gucken, weniger lesen. Weil das bei spacigen Themen besonders gut geht, gucken wir uns Galaxien an. Heute unsere, nächsten Sonntag andere und übernächsten interagierende Galaxien.
Heute also unsere Milchstraße? Die wäre ja morgen fast schon Joghurt. Werfen wir lieber einen Blick in die drei Milliarden Jahre entfernte Zukunft. Dann etwa kollidieren Milchstraße und Andromedagalaxie, die beiden mit Abstand schwersten Galaxien in unserer lokalen Gruppe (so heißt der kosmische Kiez, in dem wir wohnen). Kurz bevor es los geht, sieht unsere Nachthimmel etwa so aus:
Zwar ist das Spektakel mit seiner Dauer von drei Milliarden Jahren nichts für Ungeduldige. Doch es bleibt ein gigantomanischer Mega-Crash, bei dem sich die Galaxien ihre Planeten und Sonnen nur so um die Ohren schleudern. An dieser Stelle ein Gruß an die gute alte Gravitation!
Das nächste Bild mag etwas funktional daher kommen. Aber sollten wir nicht alle wissen, wo wir wohnen?

Wir wohnen in der Orion Spur, das ist ein Ärmchen gleich unterhalb des Perseus Arms. Fährt man vom Zentrum aus den Sagittarius Arm entlang, geht’s zu unserem Sonnensystem rechts entlang. Interessant sind die beiden Balken in der Mitte der Milchstraße. Das sind extrem massereiche Regionen, die sich drehen und mit ihrer großen Anziehungskraft große Mengen Staub anziehen, der zu Sonnen verklumpt. Die Balken ähneln Haarausfall, Altersflecken und Falten: Sie eignen sich zur groben Altersbestimmung. Junge Hüpfer haben noch keine.
In die wilde Mitte unserer Milchstraße zu gucken, ist gar nicht so einfach. Vielleicht ist der Vergleich mit der Szene aus Fear and Loathing in Las Vegas, in der Raoul Duke mit seinem versandeten Bier im entsprechenden Sturm steht, etwas weit her geholt. Aber was ist schon „weit“ in der Milchstraße. Die jedenfalls besonders zur Mitte hin im sichtbaren Bereich total staubig ist. Mit anderen Wellenlängen des elektromagnetischen Spektrums kommt man da aber durch, weshalb das letzte Bild für heute auf Infrarotaufnahmen basiert:

Im massereichen Zentrum sorgt die gute alte Gravitation für mächtig viel Wirbel: Sie drückt und zieht Gase und Staub in einem Affenzahn umher, verquirlt alles, lässt Materie kollidieren und verklumpen. Und sind die Klumpen erst groß genug, entzündet der enorme Druck in ihrem Innern das Feuer der Fusion.
Schluss, aus, dsgf-Folge vorbei!
Wer nicht bis zum nächsten Sonntag warten kann, dem seien die galaktischen Augenstreichler aus vergangenen Ausgaben von deep shit ganz flach empfohlen: „Staubige Angelegenheit“ Teil 1 und Teil 2. Da geht es um die Entstehung und schönsten Todesfälle von Sonnen.
PS: Wenn wir Bewohner*innen des Orion Arms es schaffen, Zahnseide zu benutzen, dann sollten wir es auch schaffen, häufiger
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